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Wie schreibe ich meine Thesis?

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4. Annotierte Bibliographie

Wie geht es voran mit Eurer Recherche? Ihr denkt bitte jederzeit daran, dass das Thema noch immer nicht in Stein gemeißelt ist! Sollten sich aufgrund der Papers und Artikel und allem anderen, das ihr so lest, neue Fragen ergeben, sind hier immer noch Justierungen möglich! Das gilt natürlich umso mehr, wenn euch von den neuen Fragen eine als geeigneter/lohnender/interessanter für eine Forschungsfrage erscheint als eure aktuelle oder ihr euch ggf. veranlasst seht, eure Hypothese abzuändern (z.B., weil ihr bemerkt, dass eure Annahme nicht halten kann oder, dass sie, um zu halten in dieser oder jener Weise abgeändert werden muss oder auch, dass sie bereits bestätigt ist). Nur zu: ›Änderungen im Sinne von Verbesserungen jederzeit möglich‹! Das gilt natürlich auch für eure Bacc-Arbeit und insbesondere in der Planungsphase.

Um schon während der Recherche bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen, sollte man sich von dem Text-Konvolut eine ›annotierte Bibliographie‹ anlegen. Das zielt zwar schon ein bisschen auf das Schreiben der eigentlichen Arbeit, aber man spart sich viel, wenn man den Umgang mit der Literatur frühzeitig systematisiert. Dabei gilt es, alle wesentlichen Gedanken festzuhalten, sodass man später, beim Schreiben der Arbeit, schnellstmöglich und auf die präziseste mögliche Weise auf Information aus der Literaturrecherche zugreifen kann. Denn die richtigen Referenzen anzugeben ist ja nicht nur Selbstzweck oder Leserservice, sondern es gilt ja Plagiarismus unbedingt auszuschließen! Es geht also um weit mehr als bloß den Effekt: ›Wo hab' ich denn das bloß gelesen?‹ zu verhindern.

Das lässt sich am Besten gewährleisten, indem man einen sorgfältigen ›Index‹ seiner Texte anlegt, und das ist die annotierte Bibliographie.

Dafür bewährt es sich, zuoberst die (aktuelle) Forschungsfrage festzuhalten, denn die hat man ja bereits beim Lesen im Hinterkopf! Dann zahlt es sich aus, bei allen Texten nach dem gleichen Schema vorzugehen. Für Repetitives sind Vorlagen immer empfehlenswert, für die annotierte Bibliographie könnte sie für jedes Paper in etwa so aussehen:

Annotierte Bibliographie für: Paper
<Forschungsfrage>

  1. Wichtige Passagen

  2. Zusammenfassung

  3. Ursprüngliche Ziele des Texts

  4. Argumente

  5. Neue Aspekte

  6. Limitierungen

  7. Schlussfolgerungen

  8. Reflektierender Kommentar

  9. Relevante Quellennachweise

  10. [Optional: Ausgesondert]

Für jede Literaturrecherche (sprich: Projekt) gibt es den Kopf mit der Forschungsfrage nur 1x, die nummerierten Punkte gibt es für jeden der gelesenen Texte.

Zu den einzelnen Inhalten:

Wichtige Passagen: Was habt ihr vor zu verwenden, wichtige Daten und -reihen, Abbildungen, Diagramme. Es kann sehr lästig und zeitraubend sein, eine bestimmte Abbildung, die man im Kopf hat, wiederzufinden. Eine Seitenangabe kann helfen, ebenso das Markieren mit einer bestimmten, dafür reservierten Farbe. (Tipp: sucht euch einen PDF-Reader, der im Dokument Textmarkierungen anbringen kann. (bspw. in der Unixwelt ›Okular‹ und unter Windows der ›Nitro Reader‹ können das.)

Zusammenfassung: Eine kurze Zusammenfassung des Texts in eigenen Worten. Es ist dabei extrem hilfreich, nicht einfach das Abstract zu kopieren, denn zum Einen soll die Zusammenfassung schon auf die eigene Forschungsfrage Bezug nehmen, und zum Anderen – und das ist noch viel wichtiger – gibt euch das Schreiben einer Zusammenfassung ein gutes Gefühl dafür, ob ihr den Text gut aufgeschlossen und verstanden habt!

Ursprüngliche Ziele des Texts: Was wollten die Autoren ursprünglich? Warum haben sie das Paper geschrieben, was wollten sie zeigen oder beweisen? Wie ›kompatibel‹ ist das mit der eigenen Forschungsfrage? (Wie) passt der Text in die eigene Arbeit?

Argumente: Eine stichwortartige Liste der Argumente, die der Text vorträgt.

Neue Aspekte: Eine stichwortartige Liste euch neuer Aspekte und Ideen, die der Text aufwirft.

Limitierungen: Wo hat der Text Schwächen? Allgemein, im Zusammenhang mit anderen Texten betrachtet (gibt es Kontroverse?) und was eure Forschungsfrage betrifft (›für mich ist der Artikel nur bedingt relevant, weil...‹)

Schlussfolgerungen: ich schreibe es ›invers‹: wenn es keine Schlussfolgerungen für die eigene Arbeit gibt, die es wert wären notiert zu werden, dann kann man überlegen, ob das Paper nicht ausgesondert werden sollte.

Reflektierender Kommentar: Zum Unterschied zur Zusammenfassung kann man hier aufschreiben, welchen Bezug zur eigenen Forschungsfrage der Inhalt des Artikels hat.

Relevante Quellennachweise: Das ist eine guter, wenn nicht sogar der beste Ansatzpunkt, um sich einen Überblick zu verschaffen, was zeitlich vor diesem Paper zu dessen Entstehung führte. Natürlich kann und sollte man man diese Liste gleich zum Bestandteil der Literaturrecherche machen, und es schadet nicht, die genannten Referenzen zu markieren, ob man sie bereits in die Bibliographie aufgenommen hat oder nicht.

Ausgesondert: Dieser letzte Punkt ist optional und scheint nur auf, wenn ihr einen Text verwerft. Natürlich tut man das so früh wie möglich (sobald klar ist, dass er zur eigenen Arbeit keinen Beitrag leistet), sodass die anderen Punkte für dieses Paper in der Annotierten Bibliographie unvollständig sein können! Hierher schreibt man die Begründung, warum man ein Paper aussortiert hat und nicht weiter berücksichtigt. Sehr leicht kann es später wieder relevant werden.

Wenn ihr das umsetzt, legt ihr den optimalen Grundstein, aus eurer Literaturrecherche das Maximum für das Schreiben der Arbeit zu legen. Es kann beim Schreiben eine große ›Bremse‹ sein, sich immer wieder an Gelesenes zu erinnern, aber nicht zielsicher darauf zugreifen zu können oder die Unsicherheit zu haben, für etwas nicht die richtige oder gar keine Referenz angegeben zu haben! (Letzteres kann im Extremfall zur Ablehnung der Arbeit führen!)

Hoffentlich braucht ihr nicht auf die Idee gebracht zu werden, diese Aufgabe als kleine Datenbank mit einer ordentlichen Datenstruktur zu realisieren! Es braucht ja kein komplettes Userinterface vorhanden zu sein, aber die Möglichkeit der Suche ist schon sehr viel wert! Aber natürlich kann auch schon ein gut angelegtes Spreadsheet recht hilfreich sein.

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Letztes Update: 01.12.2021