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iterativ, inkrementell, evolutionär vorgehen


Notes:

Schon beim Wasserfallmodell wurde uns die Notwendigkeit von Wiederholungen einzelner Aktivitäten oder von Teilen davon klar. Eine iterative Vorgangsweise trägt dem Rechnung, indem es die Wiederholung von Aktivitäten zur Regel macht. Wasserfallähnliche Vorgangsweisen (mit oder ohne Iteration) haben nämlich unter anderem den Nachteil, dass lauffähige Produktteile erst spät im Entwicklungsprozess zur Verfügung stehen, sodass erst relativ spät Klarheit über das Lieferprodukt besteht.
Inkrementelle Vorgehensweisen versuchen diesen Nachteil auszumerzen, indem ähnlich einer Iteration, zuerst ein Funktionskern gebildet wird. Diesen kann man recht früh den Benutzern zeigen, und insbesondere Auftraggeber und Manager, welche die Fragen „Was geht denn schon?“ und „Wie – es läuft noch gar nix?“ lieben lassen sich so (zu Recht) beruhigen. Auch sind die Spezialisten gleichmäßiger ausgelastet: Während die Codierer noch an einem Teil programmieren, können die Analytiker bereits den Entwurf des nächsten Inkrements beginnen.
Die evolutionäre Vorgehensweise in ihrer Reinkultur verzichtet sogar auf eine grobe Anforderungsermittlung und darauf aufbauende Entwurfsüberlegungen. Das kann sogar Sinn haben, wenn mit einer Entwicklung hinsichtlich Geschäftsprozessen als auch verwendeten Technologien Neuland betreten wird. Es werden die ersten schemenhaften Vorstellungen schnell zu einer „Urversion“, deren Schwächen in folgenden kleinen Schritten ausgemerzt werden. Explorativ soll mehr Klarheit über die Geschäftsprozesse und die technischen Randbedingungen verschafft werden. Der wesentliche Unterschied zur inkrementellen Vorgehensweise besteht darin, dass Anforderungsprofil und somit auch darauf bauende Entwurfsüberlegungen sehr lange vage und unklar bleiben.