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Tätigkeiten im RE


Notes:

Die Anforderungsermittlung startet mit der Extraktion (Elicitation) der Anforderungen, den Wünschen und Einschränkungen an das zu erstellende Produkt. Ziel: die z.T. verborgenen Anforderungen in einer allen Involvierten verständlichen Form explizit zu machen.
In Verhandlungen (Negotiation) über Umfang und Art der Anforderungen werden die einzelnen Punkte zunächst nach Kriterien wie Wichtigkeit, Kritikalität oder Stabilität gewichtet. Dann wird über die Frage, welche Anforderung wird wann (bzw. in welcher Version der Software) realisiert zwischen allen Stakeholdern Übereinstimmung herbeigeführt.
In der Spezifikation soll ein möglichst präzises Dokument erstellt werden, das allen nachfolgenden Entwicklungstätigkeiten als Ausgangspunkt dienen soll. Dieses Dokument dient auch als verbindliche Basis für die Produktabnahme.
Das Validieren stellt sicher, dass die Anforderungsspezifikation vollständig ist und den Erwartungen des Auftraggebers und der Benutzer entspricht. Dazu ist viel Erfahrung seitens der Auftragnehmer nötig, denn ein versierter Analytiker kann zwar Inkonsistenzen in den Anforderungen aufdecken, aber die Erwartungshaltung des Auftraggebers nicht erraten. Daher sollte die Validierung von Senior Developern vorgenommen werden.
Verifizieren soll sicherstellen, dass der Anforderungskatalog korrekt und in sich widerspruchsfrei ist. Das ist ein deutlich formalerer Prozess als das Validieren und wird somit im Idealfall von Analytikern und spezialisierten Testern durchgeführt.
Intensives Validieren & Verifizieren sind von zentraler Bedeutung für den Projekterfolg: Ein Fehler kann, wenn er bis zur Auslieferung unentdeckt bleibt, bis zu 200x höhere Kosten verursachen, als wenn er bereits in dieser frühen Projektphase aufgedeckt wird.
Die Schwierigkeit bei der Anforderungsanalyse besteht in der Unvereinbarkeit der grundsätzlich verfolgten Ziele: Einerseits soll sie umgangssprachlich und intuitiv genug sein, dass sich Benutzer und Auftraggeber ein Bild machen können („so we are building the right software“), andererseits bedarf es formaler Beschreibungen für die Systemersteller („so we are building the software right“)